Es begann mit einem Bericht, den ich im Herbst zufällig im Fernsehen gesehen habe. Es ging um einen Mann, der von Berlin nach Bayern umziehen wollte und dessen Pferd nicht in den Pferdehänger gegangen ist. Deshalb hat er sich entschieden, die Strecke nach Bayern zu reiten.
Des Weiteren las ich zu dieser Zeit ein Buch von und über Sabriye Tenberken, die als blinde Frau alleine nach und durch China, bis nach Tibet, gereist ist, um dort eine Blindenschule zu eröffnen. Das beeindruckte mich so sehr, dass ich für mich eine verrückte Idee entwickelte. Wenn Sabriye Tenberken es schafft, in einem sehr unsicheren Land und anderer Kultur alleine mit dem Blindenstock zu reisen, um in Lhasa die erste Blindenschule Tibets aufzubauen, dann werde ich mit meinem Blindenführhund und einem verrücktem Pferd (Appaloosawallach) doch vom Schwarzwald bis nach Berlin alleine reiten können, um den Mensch hier in Deutschland zu zeigen, was trotz Handicap alles möglich ist, auch arbeitsmarktspezifisch.
Was eigentlich als Spinnerei begann, wurde nun ernst.
Meine Idee und Verrücktheit erzählte ich Monika Müller, die Pferdebesitzerin und Mutter meines Reitlehrer Jörg Müller. Sie war sofort davon begeistert, als ich ihr diese verrückte Idee erzählte. Sie wollte sofort mitreiten. Doch es ging um das alleine, quasi den nichtbehinderten Menschen zu beweisen, dass eine Behinderung kein Hindernis sein muss, um sowohl normale als auch spezielle Dinge zu machen. So wurde aus einem Scherz eine ernste Sache. Monika Müller ist dennoch dabei, als Trossfahrerin ist sie immer für mich erreichbar und in der Nähe als Sicherheit.
Der ursprüngliche Termin für den Ritt sollte der Mai sein. Da aber Monika Müller mit wollte und am 31. Juli ihr letzter Arbeitstag ist, beschloss ich kurzer Hand, den August als Zeitpunkt zu wählen. Der Tag des Abrittes aus meinem Heimatdorf Aichhalden-Rötenberg ist also der 1. August. Monikas erster Rententag.
Das verrückte an der ganzen Sache ist, es gibt so viele Menschen in meiner Umgebung, die mich eigentlich kennen müssten und es doch nicht tun. Ich bin erschrocken, wie viele dieser Menschen, denen ich mein Vorhaben in der Anfangszeit erzählt habe, mir diese Tour nicht zu trauen, geschweige denn, daran glauben, dass ich mich tatsächlich auf den Weg mache. Geplant und vorbereitet ist nun alles, bis auf ein paar Kleinigkeiten. Es gibt kein Zurück mehr. Am Ende der Tour, also in Berlin, habe ich noch ein weiteres Highlight eingeplant, das aber viel später.
Samstag, 25. Juli 2009
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